Goldpreis im Sinkflug – quo vadis?

Goldpreisentwicklung
Goldpreisentwicklung

Der Goldpreis erreicht den niedrigsten Stand seit März: Spekulation auf steigende US-Zinsen und rückläufige Zentralbankenkäufe drücken den Markt. Der Goldpreis setzt seine Abwärtsbewegung fort und erreichte den tiefsten Stand seit fast einem halben Jahr. Der Wert einer Feinunze (31,1 Gramm) Gold fiel in London auf 1.889,70 US-Dollar, was zuletzt im März zu verzeichnen war. Trotz des vorübergehenden Anstiegs auf 1.895 Dollar gegen Mittag, bleibt der Preisdruck bestehen. Marktbeobachter sehen die Ursache in der Spekulation auf steigende Zinsen in den USA, was das Edelmetall weniger attraktiv macht.

Das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve, veröffentlicht am Mittwochabend, untermauert die Erwartung weiterer Zinserhöhungen im Kampf gegen die Inflation. Dies führt zu steigenden Zinsen an den Kapitalmärkten und mindert die Anziehungskraft von Gold als Investitionsoption.

Der Kursanstieg des Dollars aufgrund dieser Zinsspekulationen verstärkt ebenfalls den Verkaufsdruck auf Gold. Da der Goldhandel weltweit in US-Dollar abgewickelt wird, erhöht eine starke US-Währung die Kosten für den Erwerb von Gold und dämpft somit die Nachfrage.

Goldpreis Entwicklung 16.08.2023

Goldpreis
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Die Dekabank-Experten verweisen zusätzlich auf den rückläufigen Trend bei den Goldkäufen durch Zentralbanken. Laut dem Interessenverband World Gold Council sind die Käufe der Zentralbanken von April bis Juni um etwa 35 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gesunken. Der Anteil der Zentralbankkäufe an der Gesamtnachfrage, der im dritten Quartal 2022 noch bei etwa einem Drittel lag, ist zuletzt auf gut zehn Prozent gesunken, so die Analyse der Dekabank.

Obwohl der Goldpreis Anfang Mai mit knapp 2.062 Dollar ein beinahe Rekordhoch erreichte, deuten die Analysten der Dekabank darauf hin, dass sich der Preis bis zum Jahresende voraussichtlich um die Marke von 1.900 Dollar pro Feinunze einpendeln wird.

Die aktuellen Entwicklungen auf dem Goldmarkt verdeutlichen die Sensibilität des Edelmetalls gegenüber wirtschaftlichen Faktoren und internationalen Finanzentscheidungen. Anleger behalten gespannt die weitere Entwicklung im Auge, um mögliche Gelegenheiten zu identifizieren und sich auf eine mögliche Trendwende vorzubereiten.