Goldaktien – was passiert in Ghana? Goldzwangsverkäufe bei AngloGold, Gold Fields, Newmont, Galiano und Asante

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Golddaktien demnächst unter Verkaufszwang in Ghana? Wie unter anderem die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, beabsichtigt Ghana alle großen Bergunternehmen des Landes anzuweisen, ab dem 1. Januar 2023 ein Fünftel ihres gesamten Bestandes an raffiniertem Gold an die Bank of Ghana zu verkaufen. Dabei bezieht man sich auf einen Post von Vizepräsident Mahamudu Bawumia auf Facebook. Darin teilt er mit, dass Ghana alle großen Bergbauunternehmen angewiesen hat, ab dem 1. Januar 2023 20 % ihrer gesamten Bestände an raffiniertem Gold in ihren Raffinerien an die Bank of Ghana zu verkaufen.

Was könnte der Hintergrund sein?

Die ghanaische Regierung plant eine neue Politik, bei der Gold statt US-Dollar-Reserven zum Kauf von Erdölprodukten verwendet werden sollen. Damit soll den schwindenden Devisenreserven und der Nachfrage der Ölimporteure nach Dollar entgegengewirkt werden, die den lokalen Cedi schwächen und die Lebenshaltungskosten erhöhen. Die lokale Währung Cedi steht erheblich unter Druck. Wurden Anfang des Jahres am Devisenmarkt noch gut 6,0 Cedi für 1,0 USD gezahlt, notiert der Kurs aktuell bei mehr als 14. Dadurch sind die Auslandsschulden Ghanas allein in diesem Jahr um rund 6 Milliarden USD angestiegen. 

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„Die Bank of Ghana und die Precious Minerals Marketing Company (PMMC) werden sich mit den großen Bergbauunternehmen abstimmen, um die Einhaltung dieser Richtlinie zu gewährleisten“, teilte der Vizepräsident mit. Zum Problem für die Goldaktien könnte es werden, dass Ghana plane, das von der Bank of Ghana und der PMMC anzukaufende Gold in Cedis zum Kassapreis und ohne Abschläge zu handeln. Gemeinschaftliche Bergbauprogramme und lizenzierte Kleinschürfer werden ebenfalls Gold an die Regierung verkaufen müssen, sagte Bawumia, ohne anzugeben, wie viel ihrer Reserven davon betroffen sein werden.

Goldaktien und Bank of Ghana bestätigen bisher nichts

Ob der Vizepräsident hier nur vorgeprescht ist oder von einer bereits erteilten Anordnung spricht ließ sich bisher nicht eindeutug verifizieren. Zumindest könne der Kommunikationsbeauftragte der Bank of Ghana, Sam Opoku, so wie er sagte, weder bestätigen noch dementieren, ob Bawumias Anordnung in Betracht gezogen werde.

Ein Sprecher von AngloGold Ashanti Ltd gab wohl per E-Mail eine Erklärung gegenüber Reuters ab. Hierin teilt er mit, dass das Unternehmen noch keine formelle Anweisung zu seinen Goldreserven erhalten habe. Man würde sich aber darauf freuen, diese zu prüfen und mit der Regierung zusammenzuarbeiten, sobald sie vorliege.

Gold Fields teilte gegenüber Reuters mit, dass weder die ghanaische Bergwerkskammer noch seine ghanaische Tochtergesellschaft Gold Fields Ghana förmlich zu Bawumias Plan befragt worden seien. Daher können man sich nicht dazu äußern. Aber man fügte hinzu, dass das Unternehmen und andere Bergbauunternehmen bereits ein Goldankaufsprogramm mit der Bank of Ghana vereinbart hätten.

Wir haben mit diesem Programm begonnen und werden in diesem Jahr insgesamt 15.000 Unzen an die Bank verkaufen. Die Menge für das nächste Jahr wird derzeit noch mit den Behörden festgelegt“, sagte ein Sprecher von Gold Fields. Dabei bezoger sich auf die Menge, die das Unternehmen in diesem Jahr im Rahmen des Programms verkaufen wird.

 

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Welche Goldaktien noch in Ghana betroffen sein könnten

Ebenfalls Goldminen in Ghana betreiben Newmont Corp, Galiano Gold Inc und Asante Gold Corp. Auch diese Unternehmen reagierten nicht sofort auf Anfragen von Reuters nach einer Stellungnahme. Ebenfalls reagierte wohl ein Sprecher des Internationalen Währungsfonds nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme. Ghana verhandelt derzeit mit dem IWF über ein Hilfspaket, da das Land mit der schwersten Wirtschaftskrise seit einer Generation konfrontiert ist.

Ghana produziert Rohöl, ist aber auf Importe von raffinierten Ölprodukten angewiesen. Dies ist der Fall seit seine einzige Raffinerie nach einer Explosion im Jahr 2017 stillgelegt wurde. Der ghanaische Cedi ist in diesem Jahr um mehr als 40 % gegenüber dem US-Dollar gefallen.