Der Goldpreis – Rückkehr eines Dinosauriers

Gold

oder aber, warum ich meine, dass der Goldpreis im nächsten Jahr steigen wird. Aus meiner Sicht kann es nämlich gar nicht anders kommen, als das Gold und somit der Goldpreis ein fulminantes Jahr 2023 hinlegen wird. Denn worum geht es uns allen? Wir suchen eine sichere Wertaufbewahrung. Und die muss ich schaffen, in einem Umfeld, wie wir es seit Jahrzehnten nicht gekannt haben. Wir haben Krieg in der Ukraine, eine sich dem Ende (wirklich?) zuneigende Corona Pandemie und Zinserhöhungen von den Zentralbanken in Schritten, die nicht mehr für möglich gehalten wurden.

Ausgangslage

Wir gehen zur Arbeit und bekommen eine Gegenleistung in Form einer Währung. Im idealen Fall bekommen wir sogar mehr Währung als wir im laufenden Monat benötigen. Da stellt sich dann die Frage, wie stelle ich sicher, dass ich zu dem Zeitpunkt, indem ich auf meine Währungsreserven zurückgreife, auch den Gegenwert bekomme, wie ich ihn heute erhalten hätte?

Dabei kann ich nur mit Gewissheit sagen, wie es nicht funktioniert. Indem ich es auf meinem Konto belasse. Bei einer aktuellen Inflation von 10% ist der Werterhalt meiner Währung nicht gegeben. Also muss ich schauen, was mache ich, um in 10-15 Jahren einen Gegenwert zu erhalten, wie ich es mir zum heutigen Preisniveau vorstelle. Das gelingt aus meiner Sicht nur mit Sachwerten.

Goldpreis ein stabiler Wertspeicher?

Viele nennen bei Sachwerten in einem Atemzug auch Immobilien. Hier sehe ich Schwierigkeiten auf uns zukommen. Die Immobilienpreise haben ein Niveau erreicht, bei welchem sich die meisten Käufer die Immobilie nur noch durch die niedrigen Zinsen leisten konnten. Jetzt sind diese Zeiten vorbei. Daher ist es aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit, dass sich die Immobilienpreise auch dem aktuellen Zinsniveau anpassen und sinken. Kein guter Zeitpunkt, um mit Immobilien einen Werterhalt zu schaffen.

Aus meiner Sicht eignet sich Gold als Wertspeicher. Gold ist das älteste Wertaufbewahrungsmittel der Welt. Und wenn man in den Jahrzehnten zurück geht, hat Gold es bisher immer geschafft, die Inflation auszugleichen. Gold kann nicht beliebig gedruckt werden. Wobei das meiste Geld nicht einmal durch das Drucken produziert wird, sondern durch Kundenbonität und verleihen von Banken, die das Geld aber selber gar nicht habe – nur zu einem vorgeschriebenen Anteil, aber diese Ausführungen führen an dieser Stelle zu weit. Fakt ist, von Gold gibt es nur eine bestimmte Menge, Gold ist nicht reproduzierbar und daher steigt der Preis zwangsläufig bei steigender Nachfrage.

Warum ich eine positive Entwicklung beim Goldpreis erwarte

Als weiterer Hinweis auf einen zukünftig steigenden Goldpreis könnte dienen, dass sich auch die Zentralbanken aktuell nicht zurückhalten. Wie den Statistiken des Gold Council zu entnehmen ist, haben Zentralbanken allein im 3. Quartal 399 Tonnen Gold gekauft. Dabei gab es eine solche Kauflust bei den Zentralbanken zuletzt in den 1960er Jahren. Allerdings war damals der USD auch noch mit Gold gedeckt. Dies endete bekanntlich am 15. August 1971. Damals wurde mit der Aufkündigung des US-Dollar Einlöseversprechens in Gold durch Präsident Richard Nixon der US-Dollar als Fiatwährung geboren. Dies war der Startschuss für ein historisch einmaliges Währungsexperiment: Die ungedeckte Papiergeldära. Es zählt einzig das Vertrauen, einen entsprechenden Gegenwert zu erhalten. Und eben in diesen USD scheint das Vertrauen verloren zu gehen. Die Zentralbanken kehren zurück zu Gold als Wertspeicher.

Wenn man in die Vergangenheit blickt zeigt sich, dass Gold seinen Auftrag auf langer Sicht erfüllen konnte. Das zeigt sich beim Blick auf den leicht humoristisch gemeinten Wiesenbier Index des Vermögenverwalters Incrementum AG. Dort wird rückblickend bis in Jahr 1950 festgestellt, wieviel Maß Bier man auf dem Oktoberfest für eine Unze Gold erhalten hätte. Natürlich gab es auch Extreme. Aber wir fassen die Eckdaten zusammen.

Jahr Bierpreis in EUR Maß je Unze
1950 0,87 86
1960 0,97 76
1990 3,86 82
2009 8,60 86
2022 13,80 120

Extrem nüchtern musste man dabei 1998 bleiben, da gab es lediglich 45 Maß Bier, 1980 hingegen 227. Dennoch zeigt sich, auf lange Sicht ein Werterhalt.

 

Was gilt es zu beachten

Damit das Gold, bzw. mein Gold seinen Sinn erfüllt, sollte es physisch sein – also real existieren und für mich auch kurzfristig verfügbar sein. Zudem habe ich den Vorteil, bei Gewinn nach 1 Jahr Haltedauer steuerfrei verkaufen zu könne. Ich bevorzuge LBMA zertifizierte Barren. Diese gibt es in Stückelungen ab 1 Gramm bis zu 1 Kilogramm. Je kleiner die Stückelung um so höher ist der Aufpreis für die Produktion. Aber für 7 Scheiben verpackten Käse zahle ich im Verhältnis ja auch mehr als für 1 Wagenrad Käse. Dafür bietet eine kleinere Stückelung den Vorteil der Liquidität. Ich kann die einzelnen kleinen Barren einzeln verkaufen und muss nicht meinen gesamten Bestand liquidieren bei Bedarf.

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Natürlich kann man auch Zertifikate wie ETC oder ETF kaufen. Damit erwirbt man aber eine Inhaberschuldverschreibung und man hat das Emittentenrisiko. In meinem Augen widerspricht dies dem Ursprungsgedanken der Wertsicherung durch Goldbesitz. Zumal es auch Anbieter von physischen Sparplänen gibt!