Der kanadische Bergbaukonzern Barrick Gold (ISIN: CA0679011084) steht vor der Einstellung der Operationen in Mali. Es ist eine schwierige Entscheidung. Aber sollte die Blockade von Goldlieferungen durch die malischen Behörden anhalten, könnte das Unternehmen gezwungen sein, seine Aktivitäten im Land einzustellen. Diese Ankündigung verdeutlicht die wachsenden Spannungen zwischen dem Unternehmen und der Regierung Malis – ein Konflikt, der tiefgreifende Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft haben könnte.
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Hintergrund: Streitigkeiten um Bergbaurechte und Steuern
Im Zentrum des Konflikts stehen Uneinigkeiten über die wirtschaftliche Aufteilung der Gewinne aus dem Loulo-Gounkoto-Komplex, einem der bedeutendsten Goldabbaugebiete Malis. Der Komplex, der im Jahr 2023 fast 700.000 Unzen Gold produzierte, ist seit Langem eine wichtige Einnahmequelle für das westafrikanische Land. Barrick Gold kritisiert jedoch eine „signifikante Verschlechterung“ der Bedingungen vor Ort. Dazu gehören unter anderem willkürliche Verhaftungen von Mitarbeitern und die Blockade von Goldlieferungen.
Die malische Regierung, die seit einem Militärputsch im Jahr 2021 im Amt ist, treibt umfassende Reformen im Bergbausektor voran. Ein neuer Bergbaukodex sowie verstärkte Steuerprüfungen sind Teil dieser Bemühungen. Doch diese Maßnahmen führen zunehmend zu Spannungen mit internationalen Unternehmen wie Barrick Gold.
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Eskalation der Spannungen
Die Situation eskalierte zuletzt, als die malischen Behörden einen Haftbefehl gegen Barrick-CEO Mark Bristow aufgrund von Steuerstreitigkeiten erließen. Bristow, der seit fast drei Jahrzehnten in Afrika tätig ist, warnte, dass diese Entwicklungen das Vertrauen internationaler Investoren erheblich beeinträchtigen könnten. Zudem könnte dies langfristige Investitionen im malischen Bergbausektor abschrecken.
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Seit September wurden mehrfach Mitarbeiter von Barrick und anderen Unternehmen wie Resolute Mining inhaftiert. Diese Ereignisse belasten die Beziehungen zwischen der Regierung und den Betreibern erheblich.
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Wirtschaftliche Bedeutung des Loulo-Gounkoto-Komplexes
Der Loulo-Gounkoto-Komplex ist seit seiner Entwicklung durch Randgold – einem Unternehmen, das 2018 von Barrick übernommen wurde – ein zentraler Pfeiler der malischen Wirtschaft. Barrick hat in den letzten 29 Jahren mehr als 10 Milliarden US-Dollar in Mali investiert und trägt jährlich zwischen 5 % und 10 % zum Bruttoinlandsprodukt des Landes bei.
Darüber hinaus ist der Komplex einer der größten Steuerzahler und Arbeitgeber Malis. Mehr als 70 % der Einnahmen aus dem Betrieb fließen direkt an den Staat, während 97 % der 8.000 Mitarbeiter malische Staatsbürger sind. Im Jahr 2023 brachte Barrick allein über 1 Milliarde US-Dollar in die lokale Wirtschaft ein.
Barricks Perspektive
Trotz der Herausforderungen betont Barrick sein langfristiges Engagement für Mali. Das Unternehmen zeigt sich bereit, den Dialog mit der Regierung zu suchen und Lösungen zu finden, die sowohl bestehende Vereinbarungen respektieren als auch die Nachhaltigkeit des Bergbausektors sicherstellen. Gleichzeitig warnt Barrick, dass eine Fortsetzung der Blockaden nicht nur die Unternehmensaktivitäten, sondern auch die wirtschaftliche Stabilität Malis gefährden könnte.
Die Zukunft von Barrick Golds Operationen in Mali hängt entscheidend davon ab, ob ein konstruktiver Dialog mit der Regierung zustande kommt. Angesichts der politischen Instabilität und der zunehmenden regulatorischen Herausforderungen steht der malische Bergbausektor vor einer ungewissen Zukunft. Sollte Barrick seine Drohung wahrmachen, wäre dies ein herber Rückschlag für das westafrikanische Land.
Wer ist Barrick Gold?
Barrick Gold Corporation ist mit einer Förderung von über 7 Mio. Unzen bzw. etwa 200 t Gold im Jahr das größte Goldbergbauunternehmen der Welt. Der Hauptsitz befindet sich in Toronto. Das Unternehmen ist im Aktienindex S&P/TSX 60 an der Toronto Stock Exchange gelistet. Zudem stellt es die größte Position im wichtigsten Branchen-Index, dem NYSE Arca Gold BUGS Index, dar.