AngloGold Ashanti (ISIN: ZAE000043485) mit Zahlen zum 2. Quartal und somit zum Halbjahr. Und es wird deutlich, dass die reine Produktion nicht alles ist. In der heutigen Zeit liegt ein großer Faktor auch beim Kostendruck, wie die Zahlen zeigen werden. Daher ging es an der Heimatbörse in Johannisburg auch nach Eröffnung zunächst nur abwärts. Dennoch sieht man auch ein Vorankommen und Fortschritte. Auch wir hatten ein besseres Zwischenergebnis erwartet. Dennoch hat AngloGold Ashanti am Freitag seine jährliche Prognose bekräftigt. Diese Einschätzung sieht man unterstützt in über einer verbesserten Leistung im zweiten Quartal im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Jahres. Schließlich kann man von einer 12%ige Steigerung der Produktion berichten.
Anglogold Ashanti Goldproduktion geht wieder aufwärts
Die Goldproduktion stieg im zweiten Quartal 2023 auf 652.000 Unzen im Vergleich zu 584.000 Unzen im vorherigen Dreimonatszeitraum. Das stärkere zweite Quartal wurde durch Produktions- und Kostenverbesserungen bei den meisten Vermögenswerten unterstützt, die hauptsächlich auf eine höhere Verarbeitungsmenge und verbesserte Gehalte zurückzuführen sind. Die Gesamtbetriebskosten verbesserten sich quartalsweise um 2%, und die All-in Sustaining Costs (AISC) verbesserten sich quartalsweise um 4%.
Zugleich ergreift AngloGold Ashanti Maßnahmen, um die Kostensituation im Vergleich zu internationalen Konkurrenten zu verbessern. Dazu versucht man gleichzeitig die Lebensdauer seiner Hauptbergwerke zu verlängern. Auch die Sicherheit, die Bargeldumwandlung und die Projektdurchführung möchte man optimieren. Weitere viele interessante Ansätze. Wir hatten uns ja schon einmal für das Unternehmen stark gemacht.
AngloGold Ashanti gehört auf den Radar
Man kann auf eine bewegte Zeit zurückblicken. Folgende Punkte sind da unbedingt herauszuheben:
- zusätzliche fünf Millionen Unzen Mineralressourcen in Nevada hinzugefügt
- eine Joint Venture mit Gold Fields in Ghana zur Schaffung des größten Goldbergwerks Afrikas
- die Änderung des primären Börsenlistings für seine Aktien an die New York Stock Exchange (NYSE), den weltweit größten Markt für Investitionen in Goldaktien
Alberto Calderon, CEO von AngloGold, sagte:
Wir sehen, wie der Schwung bei unseren wichtigsten Vermögenswerten nach einem stabilen Start ins Jahr und einem viel verbesserten zweiten Quartal anhält. Wir erwarten starke betriebliche Verbesserungen in der zweiten Jahreshälfte.
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Hier geht es zum letzten Wochenrückblick -> KW 30 Gold und Goldaktien schwächer, aber Tiefpunkt erreicht? – Barrick, Newmont, Franco Nevada, Freeport-McMoRan, Agnico Eagle
Erste Jahreshälfte von verbessertem zweiten Quartal abgerundet
Nach einem anspruchsvollen ersten Quartal 2023 stieg die Produktion im zweiten Quartal bei der Kibali-Goldmine in der Demokratischen Republik Kongo um 38%. Ebenso stieg die Produktion bei Geita in Tansania um 21%, bei AGA Mineração in Brasilien um 63% und bei Serra Grande um 47%. Auch bei Sunrise Dam (8%) und Tropicana (16%) in Australien gab es Steigerungen. Die Produktion im zweiten Quartal wäre noch höher gewesen, wenn es nicht zu einem Ausfall des Carbon-in-Leach (CIL)-Tanks bei Siguiri in Guinea gekommen wäre. Dieser wurde mittlerweile repariert. Die Gesamtbetriebskosten pro Unze waren im zweiten Quartal 2% niedriger als im ersten Quartal 2023. Aber zur Wahrheit gehört auch, dass die Gesamtbetriebskosten pro Unze im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 8% gestiegen sind. Und vorher waren sie im ersten Quartal im Jahresvergleich bereits um 16% gestiegen.
OBUASI setzt erste Jahreshälfte fort
Die Produktion in der ersten Jahreshälfte war gegenüber der ersten Hälfte 2022 marginal höher, wobei ein starker Produktionszuwachs bei der Obuasi-Mine in Ghana durch kontinuierliche Beiträge von Sunrise Dam, Geita und den Minen Iduapriem und Tropicana in Ghana gestützt wurde. Die gewonnenen Gehalte setzten ihren Aufwärtstrend fort und stiegen um 4% im Jahresvergleich, hauptsächlich aufgrund fortlaufender Reinvestitionen im Portfolio.
Die Obuasi-Goldmine in Ghana setzte ihren Hochlauf fort und verzeichnete im Jahresvergleich einen Anstieg der Produktion um 29%. Dies wurde noch begleitet von einem Rückgang der Einheitskosten, da sich die Gehalte und Mengen verbesserten. Obuasi wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte eine stärkere Leistung erbringen, da mehr Material an die Oberfläche befördert wird, nachdem eine erfolgreiche Engpassbeseitigung an der vorhandenen Infrastruktur durchgeführt wurde.
In Brasilien produzierte die Cuiabá-Mine weiterhin Gold aus ihrem Schwerkraftkreislauf und Goldkonzentrat gemäß ihrem Plan. Trotz Verbesserungen in der Produktion im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Quartal 2023 verzeichnete das Portfolio in Brasilien weiterhin Verluste.
Fortgesetzter Inflationsdruck bei AngloGold Ashanti
Die Gesamtbetriebskosten pro Unze stiegen von $1.068/oz in der ersten Hälfte 2022 auf $1.189/oz in der ersten Hälfte 2023. Hier kann man folgende Gründe hauptsächlich hervorheben:
- höhere Betriebskosten aufgrund anhaltender Inflationsdrucks
- höhere Abraumkosten in Tropicana wie erwartet
- niedrigere Nebenproduktumsätzen und -volumina in Brasilien und Argentinien
- höhere gezahlte Lizenzgebühren aufgrund höherer Einnahmen. Diese Erhöhung konnte teilweise durch schwächere Wechselkurse gegenüber dem Dollar und günstige Bestandsbewegungen ausgeglichenwerden
Die AISC lagen in der ersten Jahreshälfte 2023 bei $1.587/oz und waren damit um 12% höher als die $1.418/oz in der ersten Jahreshälfte 2022, hauptsächlich aufgrund höherer Gesamtbetriebskosten und einer geplanten Erhöhung der Kapitalausgaben.
Die Grundgewinne betrugen in der ersten Jahreshälfte 2023 $40 Millionen oder $0,10 je Aktie, verglichen mit Grundgewinnen von $298 Millionen oder $0,71 je Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Grundgewinne in der ersten Jahreshälfte dieses Jahres wurden durch Verluste von $141 Millionen hauptsächlich aufgrund von Wertminderungen und Abgängen im brasilianischen Portfolio beeinflusst. Die Gesamtergebnisse betrugen in der ersten Jahreshälfte 2023 $140 Millionen oder $0,33 je Aktie, verglichen mit $300 Millionen oder $0,71 je Aktie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Das „Full Asset Potential“ -Programm von AngloGold zur Optimierung von Vermögenswerten und zur Bekämpfung von Inflation macht Fortschritte, darunter die Steigerung der abgebauten Untertage-Tonnen in Sunrise Dam und Geita, wobei erstere auch eine deutliche Verbesserung der Rückgewinnung erzielte.
Bei Tropicana wurde Fortschritte bei der Dekarbonisierungsstrategie erzielt. Pacific Energy wird am Standort eine 62 MW-Wind- und Solaranlage bauen und betreiben, die die bestehende Erdgasanlage ergänzt. Das Projekt soll den Erdgasverbrauch am Standort halbieren.
Die Bilanz blieb nach der Ausschüttung der Dividende für 2022 robust, mit einer Liquidität von $2,3 Milliarden, einschließlich Bargeld und liquiden Mitteln von $0,7 Milliarden Ende Juni 2023.
Ergebnis an Börse nicht gut aufgenommen
Nachdem die Papiere gestern in Johannisburg bei 35.843 ZAc (0.01 ZAR) aus dem Handel gingen, gaben die Papiere im heutigen Handelsverlauf nach bis auf 33.860 ZAc. Das war ein Abschlag von 5,5%! Zum Handelsschluss sah es schon wieder etwas freundlicher aus. Am Ende stand bei einem Schlusskurs von 35.279 ZAc „nur noch“ ein Minus von 564 ZAc (1,57%).
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Wer ist AngloGold Ashanti
Für unsere Leser, welche sich weniger mit Unternehmen und mehr mit Gold beschäftigen, sei gesagt, dass es natürlich ein Goldbergbauunternehmen ist. Die Geschäftsaktivitäten des Unternehmens umfassen das gesamte Spektrum der Bergbau-Wertschöpfungskette. Das Hauptprodukt ist natürlich Gold. Dabei umfasst das Portfolio Minen in Kontinentalafrika, Australien und Nord- und Südamerika.